Choreografie
Meist hat ein Autor eine Choreografie speziell für genau eine Interpretation eines Musiktitels entwickelt. Oft werden für die fixierten Schrittfolgen noch weitere, alternative Musiktitel angegeben. Die Fixierung von Choreografien erfolgt per Schrittbeschreibung (häufig auch engl. Step sheet).
Immer noch sehr häufig wird Country-Musik, oft von modernen Interpreten wie Shania Twain oder Keith Urbanverwendet. Auch werden Choreografien zu aktuellen Popsongs oder Rock-’n’-Roll-Oldies verfasst. Das Tempo der gewählten Musik und damit der verfügbaren Choreografien umfasst ein breites Spektrum. Es wird meist angegeben, an welchen Kenntnis- und Fähigkeitsstand der Tänzer sich die jeweilige Choreografie richtet.
Die Choreografien tragen Namen wie beispielsweise Bread and Butter, Electric Slide oder Just a Kiss.
Während Anfänger mit einem Repertoire von etwa 10 bis 20 Tänzen zu fast jeder Musik passende Schrittfolgen finden können, beherrschen Fortgeschrittene oft hundert oder mehr Tänze.
Die einzelnen Tänze lassen sich nach ihrer Verwandtschaft zu anderen Tanzstilen in Gruppen kategorisieren.
Es finden sich dabei Begriffe wie Walzer, Cha-Cha-Cha, Rumba, Polka und viele weitere Klassen und Bezeichnungen des Paartanzes wieder. Mittels Oberbegriffen wird eine Zuordnung zu den jeweiligen Musikrichtungen und Rhythmen vorgenommen:
- Rise & Fall: Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Slow Foxtrott, Quickstep
- Smooth: Tango, Hustle, Two Step, West Coast Swing, Paso Doble
- Cuban: Cha, Mambo, Rumba, Merengue, Samba, Salsa, Bachata
- Lilt: East Coast Swing, Jive, Polka,
Um den zur Verfügung stehenden Platz auf Veranstaltungen nicht zu sehr zu beanspruchen, wurde aufbauend auf den schon länger existierenden Tanzordnungen der Tanzflächen bei Standard und Latein eine Aufteilung entwickelt, die auch Line Dance einschließt.
Aufteilung für Standardtänzer, Line Dancer und Couple Dancer
Die Dancefloor-Etiquette (auch: Line-Dance-Etikette) regelt als sogenannter „Knigge des Tanzbodens“ insbesondere die zeitgleiche Ausführung verschiedener Tanzstile auf demselben Tanzboden zur selben Musik. Dabei bewegen sich mobile Paartänzer auf zwei Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die nicht so mobilen Line Dancer und andere mehr auf der Stelle tanzenden Paartänzer herum. Neben den Platzierungsfragen hält die Dancefloor-Etiquette auch das Verhalten neben der Tanzfläche fest.
Aufbau Choreographie
Die Schrittfolgen einer Choreographie wiederholen typisch nach einem Vielfachen von 8 Schritten. Häufig sind es 32, 48 oder 64 Schritte. Andere Schrittzahlen sind möglich und werden auch benutzt.
Diese werden häufig durch Zwischenschritte (Synkopen) ergänzt, die z. B. auf & (z. B. Shuffle/Chassé) bzw. auf a (vgl. Samba Rhythmen) in der tatsächlichen effektiven Länge gesteigert werden.
Je nach Anzahl und Abfolge der im Tanz enthaltenen Drehungen können die Tänzer nach Ende der Schrittfolge in eine andere Richtung (zur Wand, englisch: Wall) blicken.
Man spricht daher von 1-Wall-, 2-Wall– oder von 4-Wall-Tänzen. Vereinzelt werden auf den niedergeschriebenen Choreographien sogar die beiden möglichen Drehrichtungen, wie durch die Wände-Definition erreicht, vermerkt – das sind „im Uhrzeigersinn“ (engl. clockwise, CW) und gegen den Uhrzeigersinn (engl. counter clockwise, CCW).
Lehrbücher
- NTA-Dance-Fundamentals-Referenzhandbuch (Englisch, fasst Grundlagen von Tanztechnik zusammen)
- Astrid Kaeswurm: Von Anchor Step bis Weave: das Handbuch für Line Dancer. 3. Auflage. Piding, 2016.